In Bremen zwischen der Ortschaft Niederbüren und dem Schönebecker Sand soll auf ca. 11 ha Deichvorland ein flaches Nebengewässer der Weser mit Röhricht und Auwald entstehen. Das Weserufer ist hier auf der gesamten Länge von 1.200 m mit einer Steinschüttung befestigt. Ein erhöhter Uferwall schottet das Vorland wie ein Sommerdeich vom Tidegeschehen und von den niedrigeren Sommerfluten ab. Nur noch schwach zeichnet sich die Lage ehemaliger Gräben in dem geringen Relief der Fläche ab. Typische Pflanzenarten wie die Gelbe Wiesenraute (Thalictrum flavum) konnten auf der intensiv genutzten Grünlandfläche schon lange nicht mehr nachgewiesen werden. Diese und andere besonders geschützte Pflanzen, wie die Sumpf-Schwertlilie (Iris pseudacorus) sollen hier wieder heimisch werden.
Im Rahmen des Interreg IVb-Projektes Tidal River Development (TIDE) kam eine Machbarkeitsstudie für die Wiederherstellung tideauentypischer Biotope im Einklang mit dem Küstenschutz und der Sicherheit der Schiffsverkehrs zu einem positiven Ergebnis. Als Laich-, Ruhe- und Überwinterungsgebiet für die Fischfauna kann folglich ein dauerhaftes Flachgewässer entstehen, das an das Tidegeschehen der Weser gekoppelt ist. Die landwirtschaftliche Nutzung wird auf der gesamten Fläche eingestellt.
Die im Rahmen des TIDE-Projektes erarbeitete Vorzugsvariante ist auf einem "TIDE-factsheet" beschrieben.
Die Realisierung erfolgt als naturschutzrechtliche Kompensationsmaßnahme für die Deichverstärkung um das Werderland. Im Laufe des wasserrechtlichen Genehmigungsverfahrens haben sich einige Veränderungen gegenüber der Vorzugsvariante aus dem TIDE-Projekt ergeben. Die vorhandene Uferbefestigung soll nur auf einer Länge von ca. 200 m abgesenkt werden. Das dauerhafte Gewässer soll möglichst groß ausgebildet werden. Die Entstehung von Süßwasserwatten ist in entsprechend geringerem Umfang vorgesehen.
Projektträger:
Bremischer Deichverband am rechten Weserufer
weitere Ansprechpartner:
Der Senator für Umwelt, Bau und Verkehr (SUBV) der Freien Hansestadt Bremen
geplanter Umsetzungszeitraum: ab 2014
geschätzter Kostenrahmen: 1,3 Mio. EUR (ohne Flächenerwerb)