Funktionsraum 5

Nebenarme in der limnischen Zone

Der Funktionsraum 5 umfasst den teilweise verfüllten Warflether Arm, die bei Niedrigwasser nicht mehr durchflossenen Nebenarme Woltjenloch, Rekumer Loch und Westergate sowie die Weserinseln Warflether Sand, Juliusplate und Rönnebecker Sand. Der Funktionsraum hat eine Größe von ca. 360 ha. Die Juliusplate ist 2008 im Zuge der Umsetzung der FFH-Richtlinie als Naturschutzgebiet ausgewiesen worden.

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Naturschutzfachliche Besonderheiten des Funktionsraums 5

Eine besondere Bedeutung haben die Nebengewässer allgemein als Restbiotop für ehemals ausgedehnte Flachwasserzonen und strukturreiche Auen. Zudem dienen sie als Rückzugsbereiche von der durch Schifffahrt und andere Nutzung geprägten Hauptrinne (SCHIRMER 1995, CLAUS 1998).

In diesem Funktionsraum findet sich die typische Biotopabfolge von der MThw-Linie bis zu hochliegenden Flächen mit großflächig naturnahem Watt sowie Röhricht und Auwald-Strukturen mit unterschiedlichem Grad des Tideeinflusses. Der Warflether Sand ist der einzige Standort in der Tideweser, an dem diese Abfolge in dieser Form ausgeprägt ist. Weiterhin hervorzuheben ist das große Vorkommen der Schachblume in sommerbedeichten Grünlandflächen auf der Juliusplate.

Aus dem Bestand und der Bewertung der Natura 2000-Schutzgüter lässt sich ableiten, welche Anforderungen an den Funktionsraum gestellt werden und welche günstigen Ausprägungen und Defizite in dieser Hinsicht bestehen. Nachfolgend werden die guten Ausprägungen bzw. Defizite der Strukturen, Funktionen und Lebensgemeinschaften der Natura 2000-Schutzgüter im Funktionsraum 5 aufgeführt.

Auszug aus dem "IBP Textband" > Tabelle 51

Anforderungen von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur in Funktionsraum 5

Die nachfolgende Tabelle beinhaltet eine kurze Charakterisierung des Funktionsraumes aus der Sicht der jeweiligen Nutzergruppe sowie die wesentlichen Ziele und Maßnahmen für die Nutzungen.

Auszug aus dem "IBP Textband" > Tabelle 54

Gefährdungen und Konflikte in Funktionsraum 5

In Funktionsraum 5 beeinträchtigen verschiedene Nutzungen die Natura 2000-Schutzgüter und ihre Funktionen. So sind z.B. durch die Freizeit- und Erholungsaktivitäten auf den Sänden und an den Nebenarmen des Funktionsraumes Störungen lebensraumtypischer Arten der Brut- und Gastvögel nicht auszuschließen. Negative Auswirkungen auf die Natura 2000-Schutzgüter und ihre Funktionen in Funktionsraum 5 hat auch die Werft bei Warfleth und deren mögliche weitere Entwicklung auf dem Warflether Sand innerhalb des angrenzenden FFH-Gebietes. Die teilweise intensive landwirtschaftliche Nutzung der Vordeichsflächen wirkt sich auf die ungestörte Entwicklung ästuartypischer Biotoptypen aus.

Die nachfolgende Tab. 55 enthält eine Übersicht über mögliche negative Auswirkungen der wesentlichen bestehenden oder geplanten Nutzungen des Funktionsraums 5 auf die Natura 2000-Schwerpunkte.

Auszug aus dem "IBP Textband" > Tabelle 55

Maßnahmenkonzept

Das nachfolgende Maßnahmenkonzept enthält - bezogen auf den Funktionsraum 5 - zunächst die integrierten Maßnahmen (mit Hilfe der Maßnahmenblätter), für die im Rahmen der Abstimmungsgespräche eine gemeinsame Lösung erzielt wurde, welcher die Planungsgruppen durch die Annahme des IBP Weser zugestimmt haben. Die einzelnen integrierten Maßnahmen werden mit Hilfe der Maßnahmenblätter im Anhang beschrieben. Das Maßnahmenkonzept für den Funktionsraum 5 enthält darüber hinaus Maßnahmen mit besonderem Klärungsbedarf sowie nicht vorrangige Maßnahmen des Fachbeitrags 1 "Natura 2000".

Auszug aus dem "IBP Textband" > Maßnahmenkonzept

Impressionen aus dem Funktionsraum 5