Konkrete Maßnahmen

Veränderung der landwirtschaftlichen Vorlandnutzung

Ziele der Maßnahme
weitere Anpassung der landwirtschaftlichen Nutzung an die Erfordernisse der Natura 2000-Schutzgüter und ökologischen Funktionen auf den Vordeichsflächen in Kooperation mit der Landwirtschaft

Beschreibung der Maßnahme
Bereits heute existiert in Teilbereichen des Planungsraumes eine enge Kooperation zwischen Naturschutz und Landwirtschaft, die zu Veränderungen der landwirtschaftlichen Nutzung im Sinne naturschutzfachlicher Ziele geführt hat. Ziel dieser Maßnahme ist die Ausweitung dieser Kooperation, um eine Natura 2000-konforme Anpassung und Reduzierung der landwirtschaftlichen Nutzung auf weiteren Flächen umzusetzen.

Kern der Maßnahme ist eine gemeinsam mit den Bewirtschaftern und Eigentümern der Flächen entwickelte individuelle Anpassung der Flächenbewirtschaftung im Sinne von Natura 2000, die in die jeweiligen Betriebskonzepte passt. Die naturschutzfachlichen Ziele können dabei sein: 

  • eine extensive Grünlandbewirtschaftung,
  • die Entwicklung günstig ausgeprägter Röhrichte und Staudensäume (mit Nährstoffrückhaltefunktion),
  • die Sicherung wertvoller Vegetationsbestände,
  • die verträgliche Gestaltung von Nutzungen in der Brutzeit,
  • die Vermeidung von Entwässerungen,
  • die Vermeidung von Nährstoffeinträgen durch (weitere) Nutzungsextensivierung,
  • die örtliche Aufgabe der Nutzung.

Neben den Zielen des Naturschutzes und den Interessen der Bewirtschafter sollen, soweit möglich, auch andere Ziele, wie zum Beispiel die örtliche Reduzierung des Treibselaufkommens, berücksichtigt werden.

Weitere Informationen zur Maßnahme können dem Fachbeitrag 1 „Natura 2000“ als Arbeitsgrundlage entnommen werden.

Begründung der Maßnahme
Aus Sicht des Naturschutzes ist die Umsetzung dieser Maßnahme dringend erforderlich, um weitere Vordeichsflächen einer Natura 2000-konformen Nutzung bzw. örtlich einer Nichtnutzung zuzuführen. Sie dient u.a.

  • der weiteren Entwicklung günstiger Ausprägungen von Lebensraumtypen, die abhängig von einer angepassten extensiven Bewirtschaftung sind (u.a. LRT 6510),
  • den wertgebenden und lebensraumtypischen Brutvogelarten, Werden mehr Grünlandflächen extensiv bewirtschaftet, vergrößert sich der Lebensraum für Wiesenbrüter. Die Nichtnutzung von Teilbereichen dient mit dem Aufkommen von Röhrichtstrukturen v.a. den Brutvögeln höherer Vegetationsstrukturen.
  • der Schaffung von Entwicklungspotenzial für lebensraumtypische Pflanzenarten, die örtliche Entwicklung von Biotopstrukturen natürlicher 
  • die örtliche Entwicklung von Biotopstrukturen natürlicher

Hinweise zur Umsetzung
Wichtig für eine erfolgreiche Umsetzung der Maßnahme ist die Einbindung der landwirtschaftlichen Interessensgruppen sowie der Bewirtschafter und Eigentümer der Flächen. Zur Umsetzung der Maßnahme wurde folgende Vorgehensweise vereinbart: 

  • Ermittlung der potenziellen Flächen für eine Veränderung der Vorlandnutzung
  • Diese Erhebung beinhaltet sowohl eine naturschutzfachliche als auch eine landwirtschaftliche Betrachtung. Aus naturschutzfachlicher Sicht gilt es, solche Flächen zu ermitteln, die ein hohes Potenzial zur Aufwertung besitzen. Grundlage hierfür können die im Fachbeitrag 1 „Natura 2000“ benannten Suchräume sein. Daneben ist für die Akzeptanz und Umsetzungsfähigkeit seitens der Landwirtschaft bei der Flächenauswahl auch die Wertigkeit der Flächen aus landwirtschaftlicher und betrieblicher Sicht zu beachten. Dies kann auch im Rahmen von Landnutzungskonzepten erfolgen. Sollen Flächen der landwirtschaftlichen Nutzung entzogen werden, ist ggf. der Betrachtungsraum auf geeignete Tauschflächen zu erweitern.
  • Gemeinsam mit den Bewirtschaftern und Eigentümern der Flächen gilt es, individuelle Bewirtschaftungsmaßnahmen, die in die jeweiligen Betriebskonzepte passen, zu entwickeln. Grundlage dazu bilden die o.g. naturschutzfachlichen Ziele.
  • Umsetzung der gemeinsam entwickelten Bewirtschaftungsmaßnahmen über die örtliche Ausformung der guten fachlichen Praxis, den Vertragsnaturschutz und Auflagen in den Pachtverträgen auf Flächen des Landes und des Bundes.

Wichtige Beteiligte 

  • Naturschutzbehörden
  • Landwirtschaftskammer Niedersachsen bzw. Bremen
  • Bewirtschafter und Eigentümer der Flächen
  • Domänenamt (LGLN)
  • Kommunen

 

F1 Panorama Langlütjen · Foto: ©terra-air-services

F1 Panorama Langlütjen

F2 Weser südl. v. Nordenham · Foto: ©terra-air-services

F2 Weser südl. v. Nordenham

F3 Weser Höhe Elsfleth · Foto: ©terra-air-services

F3 Weser Höhe Elsfleth

F4 Harriersand · Foto: ©terra-air-services

F4 Harriersand

F5 Weser in Höhe Farge · Foto: ©terra-air-services

F5 Weser in Höhe Farge

F6 Einmündung der Hunte · Foto: ©terra-air-services

F6 Einmündung der Hunte

F7 Weser und Lesum · Foto: ©terra-air-services

F7 Weser und Lesum