Funktionsraum 6
Nebenfluss Hunte
Der Funktionsraum 6 umfasst den tidebeeinflussten Abschnitt der Hunte bis zum Hafen Oldenburg und ist ca. 267 ha groß. Er umfasst die Untere Hunte, den westlichen Teil des Elsflether Sandes sowie den Mündungsbereich der Westergate und reicht am rechten Hunte-Ufer bis zur Mündung in die Weser bei Weser-km 38.
Die Hunte ist bis Oldenburg bis Ende 2008 auf eine Tiefe von vier Metern für den Schiffsverkehr ausgebaut worden.
An der Unteren Hunte finden sich naturnahe Bereiche hauptsächlich im Bereich von Altarmen (am rechten Ufer bei Hunte-km 12,5 und 14,6, am linken Ufer bei Hunte-km 15,9).
Weitere Informationen zu den Funktionsräumen erhalten Sie zum Downloaden in unserer >Infothek
Naturschutzfachliche Besonderheiten des Funktionsraums 6
Die ökologische bzw. naturschutzfachliche besondere Bedeutung des Funktionsraums 6 liegt in seiner Funktion als Wanderroute für Flussneunauge und Meerneunauge, da er die Verbindungsfunktion im Gewässersystem zwischen Nordsee und Laichhabitaten in den limnischen Bereichen übernimmt. In den Bereichen breiterer Vorländer treten Flusswattflächen und Flusswattröhrichte mit Marschprielen auf.
Auf dem zum Funktionsraum gehörigen westlichen Bereich des Elsflether Sandes befindet sich ein über sechs Hektar großer Bereich des prioritären Lebensraumtyps „Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior“ (LRT 91E0*).
Aus dem Bestand und der Bewertung der Natura 2000-Schutzgüter lässt sich ableiten, welche Anforderungen an den Funktionsraum gestellt werden und welche günstigen Ausprägungen und Defizite in dieser Hinsicht bestehen. Nachfolgend werden die guten Ausprägungen bzw. Defizite der Strukturen, Funktionen und Lebensgemeinschaften der Natura 2000-Schutzgüter im Funktionsraum 6 aufgeführt.
Auszug aus dem "IBP Textband" > Tabelle 59
Anforderungen von Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur in Funktionsraum 6
Die nachfolgende Tabelle beinhaltet eine kurze Charakterisierung des Funktionsraumes aus der Sicht der jeweiligen Nutzergruppe sowie die wesentlichen Ziele und Maßnahmen für die Nutzungen.
Auszug aus dem "IBP Textband" > Tabelle 62
Gefährdungen und Konflikte in Funktionsraum 6
In Funktionsraum 6 beeinträchtigen verschiedene Nutzungen die Natura 2000-Schutzgüter und ihre Funktionen. Wesentliche Gefährdungsursache ist der hohe Ausbaugrad der unteren Hunte aufgrund der Nutzung als Bundeswasserstraße: Die Fahrrinne ist vertieft, die Kurven sind abgeflacht. Fast auf der gesamten Länge des Funktionsraumes beeinträchtigen Uferbefestigungen mit Steinschüttungen die Übergangsbereiche zwischen Wasser- und Landlebensräumen. Der Neubau eines Wendebeckens im Oldenburger Hafen sowie der Umbau und die Modernisierung der Elsflether Werft können sich negativ auf die Natura 2000-Schutzgüter im aquatischen Bereich auswirken.
Die nachfolgende Tab. 63 enthält eine Übersicht über mögliche negative Auswirkungen der wesentlichen bestehenden oder geplanten Nutzungen des Funktionsraums 6 auf die Natura 2000-Schwerpunkte.
Auszug aus dem "IBP Textband" > Tabelle 63
Maßnahmenkonzept
Das nachfolgende Maßnahmenkonzept enthält - bezogen auf den Funktionsraum 6 - zunächst die integrierten Maßnahmen (mit Hilfe der Maßnahmenblätter), für die im Rahmen der Abstimmungsgespräche eine gemeinsame Lösung erzielt wurde, welcher die Planungsgruppen durch die Annahme des IBP Weser zugestimmt haben. Die einzelnen integrierten Maßnahmen werden mit Hilfe der Maßnahmenblätter im Anhang beschrieben. Das Maßnahmenkonzept für den Funktionsraum 6 enthält darüber hinaus Maßnahmen mit besonderem Klärungsbedarf sowie nicht vorrangige Maßnahmen des Fachbeitrags 1 "Natura 2000".
Auszug aus dem "IBP Textband" > Maßnahmenkonzept