Konzeptionelle Maßnahmen

Erarbeitung und Umsetzung von Konzepten

Ziele der Maßnahme
Berücksichtigung von Natura 2000-Entwicklungszielen, insbesondere der Verbesserung der hydrologischen und morphologischen Parameter sowie der dauerhaften Sicherung und Entwicklung von Flachwasserzonen und Nebenarmen

Beschreibung der Maßnahme
Die Revitalisierung von Woltjenloch, Rekumer Loch und Westergate soll wieder eine dauerhafte Durchströmung dieser Nebenarme bewirken. Da eine spontane Regeneration angesichts der hydraulischen Verhältnisse nicht möglich ist, erfordert die Revitalisierung umfangreiche wasserbauliche Maßnahmen. Diese sind in einem Gesamtkonzept zu bündeln, zu bewerten und aufeinander abzustimmen.

Dabei sollten die bisher in diesem Zusammenhang diskutierten Vorschläge (vgl. u. a. FB 1) für die Nebenarme Schweiburg und Rechter Nebenarm in Funktionsraum 4 (vgl. Maßnahme I-6) auf ihre Übertragbarkeit geprüft werden. Für diese werden Kombinationen aus folgenden Maßnahmen angedacht:

  • wasserbauliche Maßnahmen zur Stromlenkung (Abzweigung von Flutstromenergie in die Nebenarme)
  • umfangreiche Sedimententnahmen, um eine ausreichende Sohltiefe zu erreichen
  • Veränderung der hydraulischen Situation im Vorland, um durch die Vorlandentwässerung und eine veränderte Sielsteuerung einen gewissen Spülstrom im Nebenarm zu erreichen

Die Revitalisierung von Nebenarmen wurde bereits im Rahmen der Maßnahmenplanung zur WRRL abgestimmt (vgl. BIOCONSULT 2008a, BIOCONSULT 2008b). Weiterführende Informationen zu den drei bei BIOCONSULT (2008b) beschriebenen Varianten zur Revitalisierung des Rechten Nebenarmes können dem Fachbeitrag 1 „Natura 2000“ als Arbeitsgrundlage entnommen werden.

Begründung der Maßnahme
Die hydrologischen Parameter (Tideparameter, Strömungsparameter) sind in Funktionsraum 5 erheblich verändert. Der Warflether Arm, ein teilverfüllter ehemaliger Nebenarm, führt bei Tideniedrigwasser kaum Wasser und die Nebenarmstrukturen Woltjenloch, Rekumer Loch sowie Westergate werden nicht mehr durchströmt. 

Die Erarbeitung eines Konzeptes zur Revitalisierung der Nebenarme Woltjenloch, Rekumer Loch sowie Westergate ist aus Sicht von Natura 2000 dringend erforderlich, um in den Nebenarmen eine günstig ausgeprägte Tide- und Überflutungsdynamik mit dauerhaft wasserbedeckten, schwach durchströmten Flachwasserbereichen zu entwickeln. Die Wiederanbindung der ehemaligen Nebengewässer mit günstiger Wasserqualität dient darüber hinaus der Verbesserung der Nahrungssituation der Finte in der Unterweser.

Hinweise zur Umsetzung
Die Maßnahme kann an die Konzepte zur Revitalisierung der Nebenarme Schweiburg und Rechter Nebenarm (vgl. Maßnahme I-6), die als Bestandteil des integrierten Strombaukonzeptes (vgl. Maßnahme I-5) durch die Wasserund Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) erarbeitet werden, anknüpfen.

Die Revitalisierung der ehemaligen Nebenarme erfordert einen intensiven Planungs- und Genehmigungsprozess in enger Abstimmung und Zusammenarbeit mit den Akteuren vor Ort (Grundstückseigentümer, Bewirtschafter und zuständige Stellen/Behörden). Hierbei sind die örtlichen Gegebenheiten und die räumlich konkretisierten Maßnahmenziele zu berücksichtigen.

Die Umsetzung der Maßnahme bedarf, insbesondere aufgrund der in der Regel hohen Planungs- und Umsetzungskosten, der Beteiligung weiterer, projekt- und standortabhängiger Partner und ggf. einer Finanzierung aus öffentlichen Förderprogrammen.

Wichtige Beteiligte

  • Naturschutzbehörden
  • Wasserwirstchaftsbehörden
  • weitere Partner: projekt- und standortabhängig
F5 Weserdeich bei Farge · Foto: ©terra-air-services

F5 Weserdeich bei Farge

F5 Juliusplate · Foto: ©terra-air-services

F5 Juliusplate

F5 Schachblume auf der Strohauser Plate · Foto: ©Andreas Nagler

F5 Schachblume auf der Strohauser Plate

F5 Weser bei Rekum · Foto: ©Nowara

F5 Weser bei Rekum