Maßnahmen in Umsetzung

Erarbeitung einer umwelt- und naturschutzfachlichen Studie zum Sedimentmanagementkonzept für die bremischen Häfen

Mit der Erarbeitung der Studie durch BIOCONSULT im Auftrag der bremenports GmbH & Co. KG erfolgte die Umsetzung der Maßnahme I-9 des IBP Weser (2012) („Erstellung und Anwendung von Bagger- und Sedimentmanagementkonzepten der Häfen, die auch die Ziele von Natura 2000 unterstützen“). Die Studie wurde im März 2018 fertiggestellt und hat die Aufgabe, die derzeitige Praxis der Wassertiefenunterhaltung von bremenports aus der Perspektive des IBP zu beurteilen. Sie ist in der Mediathek auf der Website von bremenports sowie auf der greenports-Website eingestellt und kann gemeinsam mit dem Ergebnisbericht „Zu den Auswirkungen von Wasserinjektion auf Schwebstoff- und Sauerstoffkonzentration im Neustädter Hafen in Bremen“ heruntergeladen werden.

Die Studie basiert auf von bremenports aber auch anderen Institutionen zur Verfügung gestellten Daten und Informationen (schriftlich und mündlich) sowie vorliegenden Berichten und Literatur. Zusätzlich wurde eine Untersuchung zu den Auswirkungen von Wasserinjektion auf Trübung und Sauerstoffkonzentrationen in der Wassersäule durchgeführt; die Ergebnisse sind in einem gesonderten Bericht dokumentiert (BIOCONSULT 2016).

Nach einer Darstellung der rechtlichen Rahmenbedingungen und des Sedimentmanagementkonzeptes der bremenports wurde eine Übersicht über die praktizierte Sedimentationsvermeidung bzw. -behandlung in den bremischen Häfen und die Belastung der anstehenden Sedimente gegeben. Sodann wurden die Auswirkungen der unterschiedlichen Vermeidungs- und Behandlungsmaßnahmen dargestellt, die Ergebnisse eingeordnet und schließlich ein Fazit gezogen und weitere Empfehlungen gegeben.

Im Folgenden können nur einige Ergebnisse exemplarisch dargestellt werden:

Bezüglich der Umlagerungsmengen im Weserästuar ist der durch bremenports umgelagerte Anteil an Sedimenten relativ gering, die natürliche Räumkraft der Strömung wird durch den hohen Anteil von stromparallelen Häfen umfangreich genutzt.

Eine Umlagerung von Sediment im Gewässer führt sowohl im Baggerbereich als auch im Ablagerungsbereich zu Beeinträchtigungen der benthischen Besiedlung. Bezüglich der ökologischen Folgen ist eine Beeinträchtigung der Natura 2000- Schutzgebiete durch die aktuelle Praxis der Wassertiefenunterhaltung nur gering. Die Qualitätskomponenten der WRRL werden bei einer Umlagerung von Sedimenten zwar grundsätzlich beeinträchtigt; aber auch diese Beeinträchtigungen sind durch den vergleichsweise geringen Anteil der durch bremenports umgelagerten Sedimente relativ gering.

Der Einsatz von Wasserinjektion (zur Vermeidung von Sedimentation) ist – insbesondere im Vergleich zur sonst üblichen konventionellen Unterhaltungsbaggerung - grundsätzlich sinnvoll, da dadurch dem System weniger Sedimente entzogen werden. Temporär erfolgt eine räumlich begrenzte deutliche Erhöhung der Schwebstoff-Konzentration. Die Untersuchung im Neustädter Hafen hat gezeigt, dass diese sich wesentlich auf die untere Wasserschicht beschränkt, die Reduzierung der Sauerstoffgehalte betrug <10%. Die Werte bewegen sich im Rahmen standorttypischer Varianzen.

Es wird u.a. empfohlen, dass die verschiedenen Akteure am Weserästuar gemeinsam ein integriertes Monitoringprogramm erarbeiten und die im Rahmen des IBP-Prozesses intensivierte Zusammenarbeit der Akteure fortgesetzt wird, z.B. zur weiteren Berücksichtigung der vorhandenen Lebensraumfunktion der Hafenbecken, zur Reduzierung von Schadstoffeinträgen von Oberstrom und Unterstützung der Zielerreichung nach Wasserrahmenrichtlinie sowie zur Mitwirkung an Verbesserungsmaßnahmen für das Weserästuar bei Strombau und Sedimentmanagement der Bundeswasserstraßenverwaltung.

PDF-Dokument

Umwelt- und naturschutzfachliche Studie zum Sedimentmanagementkonzept
für die Bremeischen Häfen

 

Bild: Containerhafen